Begründung des
Internationalen Preiskomitees
der
Adalbert-Stiftung-Krefeld
zur Wahl
des Preisträgers des
Adalbert-Preises 2007
Professor Dr. Władysław Bartoszewski
Das Internationale Adalbert-Preiskomitee der Adalbert-Stiftung hat dem Historiker, Politiker und Essayisten Wladyslaw Bartoszewski aufgrund seines überragenden politischen Wirkens für Europa den Adalbert-Preis 2007 zugesprochen.
Der Preisträger hat auch angesichts seiner Erfahrungen als Häftling im Konzentrationslager Auschwitz 1940/41 bzw. in Gefängnissen des kommunistischen Regimes 1946-1948, 1949-1954 und 1981 an seinen Idealen des Widerstands gegen Unrecht, des Beistands für Verfolgte, der Freiheit, Gerechtigkeit und Versöhnung festgehalten. Für sein Land Polen erwarb er in seinem Wirken als Botschafter und Außenminister hohe Achtung und Wertschätzung. Beharrlich tritt er für das Gedenken von Kampf und Martyrertum ein. Als Wissenschaftler und Essayist analysiert und deutet er die Geschichte Europas und formuliert Perspektiven seiner friedlichen und auf Ausgleich bedachten Entwicklung. Im Zentrum seines europäischen Lebenszeugnisses stehen die Versöhnung zwischen Deutschen und Polen und das unermüdliche Eintreten für Verstehen und Solidarität zwischen Christen und Juden und zwar im Wissen um die Geschichte Europas als Kontinent der Schoa. Seine Lebensleistung steht in der Tradition der Memoria des heiligen Adalbert von Prag (956-997), der als „ein großer Patron für unseren Kontinent… das Fundament für die europäische Identität und Einheit legte“ (Papst Johannes Paul II.).
Wahlbegründung des Internationalen Preiskomitees (pdf)