Selbstverständnis

Selbstverständnis

Kloster Břevnov, Prag

Kloster Břevnov, Prag

 

 

Von der Erinnerung, 

die „passiert“ 

und ihrer Rituale bedarf.

Zu Erfahrung und Selbstverständnis der Adalbert-Stiftung in Krefeld

von Prof. Dr. phil. h. c.
Hans Hermann Henrix

 

 

 

Gäste und Verantwortliche der Adalbert-Stiftung erlebten bei den Feierlichkeiten zur Verleihung des Adalbert-Preises 2009 an Staatspräsident a. D. Dr. Árpád Göncz, Budapest, vom 12. bis 14. Juni 2009 in Prag einen Sonntagvormittag, der in eindrücklicher Weise nachdenklich machte. Er vermittelte den historischen Zusammenhang des Adalbertpreises, der am Vortag auf der Prager Burg Staatspräsident Göncz verliehen worden war.

Zwei Besuche des Sonntags vergegenwärtigten besonders die Schönheit, aber auch das Abgründige der Geschichte. Das zuerst besuchte Benediktinerkloster in Břevnov mit seiner Kirche im Nordwesten Prags geht auf eine Gründung des Heiligen Adalbert im Jahr 993 zurück. Heute empfängt eine eindrucksvolle Barockanlage mit der Basilika St. Margareta als Zentrum die Besucher. Der Anlage sieht man die schwere Zeit, die hinter ihr liegt nicht an. Die Klostergebäude wurden im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht besetzt und danach durch die kommunistische Regierung enteignet. Nach dem Umbruch von 1989 wurde die Anlage dem Benediktinerorden zurückgegeben. Ein junger Benediktiner führte die Besuchergruppe durch Basilika und Kloster, über der die Heiterkeit einer hellen Sonne lag.

So sehr der Stiftung die Erinnerung an ihren Namenspatron eine Selbstverständlichkeit ist und ihr das Aufsuchen eines Orts des Wirkens des heiligen Adalbert ein Glücksfall ist, so sehr entsprach es einer sich verdichtenden Erfahrung der Stiftung in den zurückliegenden Jahren, nach dem vom heiligen Adalbert gegründeten Ort mit ihrer Delegation eine Gedenkstätte aufzusuchen, die an die ganze Abgründigkeit deutscher Geschichte mahnt…

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